An den Hörnern gepackt

Auch die Mecklenburger Stiere haben den HC Empor Rostock nicht vom Thron stoßen können. Stattdessen wurden die Landeshauptstädter im 84. Mecklenburg-Derby vor der Rekordzahl von 4631 Zuschauern beim 26:17 (16:7) des Tabellenführers der 3. Handball-Liga Nord kräftig an den Hörner gepackt.
Kein Wunder, dass Gästecoach Mannhard Bech nach den 60 Minuten bedient war: „Das tat richtig weh. Wir haben einfach zu ängstlich gespielt, zudem Leon Mehler und später Robert Wetzel berühmt geworfen.“ Empors Trainer Till Wiechers hingegen war natürlich happy: „Das Team hat den Matchplan bestens umgesetzt.“
Seine Schützlinge legten los wie die Feuerwehr: 3:0 nach knapp über drei Minuten. Kein Wunder, dass „Mücke“ Bech bereits nach 3:38 Minuten eine Auszeit nahm. Vorn und hinten hatte wenig bei den Gästen gestimmt.
Technische Fehler und ein überragender Leon Mehler ließen den HCE in der neunten Minute mit 6:2 in Front gehen. Auch eine Disqualifikation von Nick Witte nach Ellbogencheck gegen Nikos Passias (9.) konnte die Hansestädter nicht aus der Bahn werfen. „Nun erst recht“, sagten sie sich, wuchsen noch enger zusammen, mischten hinten so richtig Beton an.
Vor allem auf Mark Mathias Pedersen, vor dem Wiechers seine Mannen im Vorfeld besonders gewarnt hatte, waren die Einheimischen gut eingestellt. Auch der Einsatz von Johannes Prothmann zahlte sich nicht aus. Was dennoch auf den Kasten kam, parierte Mehler mit allein zehn Paraden vor der Pause.
Auf dieser Position besaß Empor ein deutliches Plus. Kein Wunder, dass sich der Tabellenführer über die Stationen 9:4 (16.) und 13:6 (25.) einen deutlichen Vorsprung erarbeitete. Vor allem Linkshand André Meuser mit seinen fünf Treffern vor der Pause bekam Schwerin nicht in den Griff. Eine Angriffseffektivität in der ersten Halbzeit von 70 Prozent spricht über die konzentrierte Angriffsleistung der Männer von der Warnow Bände. Gegen die schnellen Kombinationen von Empor war der Gast machtlos. Nach dem Wechsel ließ Rostock nur Ergebniskosmetik zu.
Bernd-Dieter Herold (Schweriner Volkszeitung)
Kominek, Heinemann – M. M. Pedersen 6/4, Grämke 1, Grolla 1, Prothmann 1, Weßeling, Barten 1, Zufelde 2, Aust, M. J. Pedersen 3, Passias 2 (Disqualifikation/49.), Krutzky, Pärt, Leu.