Hancic hält die Punkte fest

Handballtrainer Norbert Henke feiert heute Geburtstag. Und außer zu seinem 64. hat er noch einen weiteren Grund zum Anstoßen: Mit 35:28 bezwang der von ihm betreute Drittligist Mecklenburger Stiere gestern Abend vor offiziell 480 Zuschauern in der Arena die HSG Eider Harde, die damit weiter auf ihren ersten Punktgewinn wartet.

Nach einem Stiere-Erfolg – vor allem in dieser Deutlichkeit – sah es lange nicht aus. Zwar waren die Schweriner in der Anfangsphase die bessere Mannschaft und führten mit drei Treffern (4:1/6.), büßten den Vorsprung aber schon bald ein. Beim 9:10 (14.) lag erstmals der Gast vorn und hatte beim 13:15 nach gut 24 Minuten erstmals gar ein Zwei-Tore-Polster. Erst direkt mit der Pausensirene sorgte Kevin Herbst dafür, dass die Stiere „nur“ mit einem 17:18 in die Kabine gingen. „Wir standen in der Abwehr nicht aggressiv genug und haben den Gegner zu leichten Toren eingeladen“, bilanzierte Norbert Henke diesen Abschnitt. „Das haben wir während der Pause angesprochen. Und danach haben wir richtig Abwehr gespielt“, beschrieb der Coach die seltsame Stiere-Wandlung in Abschnitt zwei.

Binnen fünf Minuten wurde aus dem 17:18 ein 20:18, auch weil Filip Hancic im Schweriner Tor richtig warm lief und seinen Kasten förmlich vernagelte. Sagenhafte 14 seiner insgesamt 18 Paraden zeigte er in den zweiten 30 Minuten und brachte so die HSG zur Verzweiflung.

Treffer um Treffer zogen die Gastgeber in der Folge von dannen. Besonders sehenswert das 24:21 durch Kim Colin Reiter: Der Rechtsaußen traf vom eigenen Kreis ins leere Tor. Als dann die Uhr Spielminute 46 anzeigte, folgte der Höhepunkt des Abends: Wieder war das Gehäuse der Gäste leer, und Filip Hancic hatte keine Mühe, mit seinem „Abwurf“ aus dem Sechs-Meter-Raum das 27:21 zu erzielen.

Beim 34:24 fünf Minuten vor Ultimo lagen die Stiere sogar zehn Tore vor, aber der Gast schaffte noch die Ergebniskosmetik. Dank der klaren Steigerung in Abschnitt zwei feierten die Stiere dennoch einen verdienten Sieg.

Stiere: Raatz, Lampe, Hancic 1 – Kix, Reiter 9/2, Evangelidis 2, Zufelde 5, Bodenheimer 3, Schulz, Gautzsch, Krutzky, Runge, Fritz 4, Williams 6, Herbst 5, Leu.

Volker Beier SCHWERIN/SVZ

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