Stiere gewinnen Abwehr-Krimi

Boten ihrem Publikum einen echten Abwehr-Krimi: die Mecklenburger Stiere gewannen gegen den SV Anhalt Bernburg mit 21:19. Foto: Dietmar Albrecht

Schweriner Drittliga-Handballer bleiben nach 21:19-Sieg gegen Anhalt Bernburg zu Hause weiter verlustpunktfrei

Das deutsche Fernsehpublikum liebt den Sonntagabend-Tatort im Ersten. Nicht umsonst erlebte die Kriminalreihe gestern ihre 1000. Folge.  Deutschland und Krimi, das passt. Wie gut, dass gestern 1522 Zuschauer in der Sport- und Kongresshalle ebenfalls einen wahren Krimi erleben durften – auf der Handballplatte. Die Mecklenburger Stiere gewannen ihr Drittligaspiel gegen Anhalt Bernburg denkbar knapp mit 21:19. Es war der vierte Sieg im vierten Heimspiel.
Während sonntags zur besten Sendezeit die Ermittler Thiel und Boerne,  Ballauf und Schenk  oder auch Lindholm und Borowski ihre Fälle lösen, hießen die Protagonisten gestern Nachmittag Ariel Panzer, Theodoros  Evangelidis  und Daniel Finkenstein. Genau diese drei wechselte Stiere-Trainer Danny Anclais nach einer Viertelstunde ein – da stand es bereits 8:4 für die Gäste aus Bernburg. Doch die Stiere kämpften sich beherzt wieder ins Spiel, die Abwehr packte ordentlich an, Keeper Panzer zeigte einige Paraden und im Angriff lief es ebenfalls besser. So führten die Hausherren erstmals beim 9:8 (25.) und auch zur Pause beim 11:10.

„Wir haben leider nicht ins Spiel gefunden, konnten nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben – gleich von Anfang an eine harte Abwehr zu spielen. Wahrscheinlich waren wir mental nicht richtig da“, fasste Stiere-Kapitän Johannes Prothmann die erste Halbzeit zusammen.

Ein Spiel auf Augenhöhe war es. Nicht nur im ersten Durchgang, sondern auch in den zweiten dreißig Minuten. Nur beim 12:10 (31.) und beim 17:15 (45.) gelang den Gastgebern ein Zwei-Tore-Vorsprung. Und so baute sich die Spannung von Minute zu Minute weiter auf – wie in einem Krimi eben – mit dem Höhepunkt am Ende. „Hinten raus haben sich die Ereignisse natürlich überschlagen“, befand auch Prothmann.

Und der Kapitän war mittendrin.  Nachdem Bevan Calvert die Stiere mit 20:19 in Führung warf, kassierte Daniel Finkenstein 1:33 min  vor Schluss eine Zwei-Minuten-Strafe. In Überzahl spielte Bernburg Marc Gordon frei, doch der Rechtsaußen setzte den Ball an den Pfosten. Auf den Sitzplätzen hat es da schon keinen mehr gehalten. Als dann Johannes Prothmann 20 Sekunden vor Schluss zum 21:19 traf, kannte der Jubel der Schweriner Fans kein Halten mehr. „Wir hatten ja keine andere Wahl, bevor der Arm des Schiedsrichters hochging.  Dann war die Lücke aber da, und dann muss man das auch nutzen“, erklärte Schwerins Kapitän seinen zweiten Treffer in diesem Spiel.

Mit 12:8 Punkten liegen die Mecklenburger Stiere jetzt auf Rang sieben. Den „Fall“ Bernburg können die Schweriner erst einmal zu den Akten legen – bis zum Rückspiel. Zunächst aber müssen  die Stiere nach Potsdam. Dort geht es am Freitagabend um 19.30 Uhr um die nächsten zwei Punkte. Hagen Bischoff


Mecklenburger Stiere: Kominek, Panzer – Curcic 2, Pedersen 7/3, Grämke 1, Prothmann 2, Larisch, Marangko 1, Evangelidis 4, Finkenstein 1, Aust, Calvert 3.

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